William Turner in München

Joseph Mallord William Turner „Rain, Steam, and Speed – The Great Western Railway“ (https://www.nationalgallery.org.uk/paintings/NG538)

Mit dem 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich rückt auch ein anderer Künstler, der ihm in seiner Bedeutung für die Landschaftsmalerei ebenbürtig ist, in den Brennpunkt: Joseph Mallord William Turner (1775–1851). Es scheint nur konsequent, dass das Münchner Lenbachhaus gerade jetzt unter dem Titel „Turner. Three Horizons“ eine Ausstellung aller Schaffensphasen des britischen Malers organisiert hat. Ins Detail gehende Texte erläutern die Exponate, die zu einem wesentlichen Teil aus der Londoner Tate Gallery, die Turners Nachlass hütet, stammten. Mit seiner rigorosen Konzentration auf die Farben, das Licht und die Landschaft, bzw. das jeweilige Thema rüttelte Turner die Betrachter seiner Bilder damals wie heute auf. In seinen frühen, noch sehr exakt gemalten Bildern identifizieren wir ihn als Romantiker par excellence. Seine Malweise wird aber immer flüchtiger, unschärfer und unbestimmter. Es sind diese Bilder, die wie eine Vorwegnahme der Moderne anmuten. Turner ist ein Impressionist, der in seinem Spätwerk schließlich zur abstrakten Malerei fand. Das waren atemberaubende künstlerische Schritte, die da jetzt an den Wänden des Lenbachhauses hängen!  ….  bitte lesen Sie hier weiter: William Turner in München

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Café español, Spanien, dein Kaffee!

Die klassische GAGGIA, wie sie auch in vielen spanischen Café-Bars anzutreffen ist (Foto: Gaggia S.p.A., Milano)

„Por favor, un café solo!”. Diese Worte lösen beim Barista seine sofortige Hinwendung zur großen, chromglänzenden GAGGIA-Kaffeemaschine aus. Was kurz danach vor einem auf dem Tresen steht ist aber kein Espresso sondern die spanische Variante davon, eben der café solo: mehr Flüssigkeit, weniger „Crema“ und geschmacklich deutlich milder und weicher. Spanischer Kaffee schmeckt anders als der Maschinenkaffee in unseren Breitengraden. Forscht man nach den Gründen für diese Unterschiede landet man bei der Prozedur des Kaffeeröstens, also jenes Vorganges, der aus einer rohen Kaffeebohne durch deren mehr oder weniger starkes Erhitzen am Ende einen helleren oder einen dunkleren Kaffee hervorbringt. In Spanien wird zusätzlich noch das sog. „Torrefacto“-Verfahren angewandt. Dabei wird während der Röstung Zucker beigefügt, die Kaffeebohnen werden also regelrecht karamellisiert. Dieser Torrefacto-Kaffee wird dann mit Kaffee aus konventioneller Röstung gemischt und als „mezcla“ (Mischung) in einem marktüblichen Verhältnis von etwa 20 % Torrefacto- und 80% normalgerösteten Bohnen in den Verkehr gebracht. Fast immer werden Arabica-Bohnen mit Anteilen von Robusta für spanischen Kaffee verwandt. Durch das „Torrefacto“-Verfahren (span.: torrefacto = geröstet) wird die Säure im Kaffee geschmacklich deutlich reduziert und die Bittertöne werden weitgehend neutralisiert. Ein zusätzlicher Vorteil der Karamellisierung der Kaffeebohnen ist deren längere Haltbarkeit und die Bewahrung der Kaffeearomen durch die „Versieglung“ der Kaffeebohnenoberfläche durch die Karamellschicht – im warmen, mediterranen Klima nicht ganz unbedeutend!  ….  bitte lesen Sie hier weiter: Café español, Spanien, dein Kaffee!

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Betrachtungen zum Thema „Musik, Stille und Todesweh“

Wiesenblumen im Sommerwind

Wie sein baltischer Komponistenkollege Arvo Pärt (geb. 1935) aus Estland ist der lettische Komponist Pēteris Vasks (geb. 1946) ein großer Verehrer langsamer Tempi. In „ZEIT-online“ vom 28.04.2009 wird er mit folgenden Sätzen zitiert: „In meinen Werken stehen die schnellen Sätze immer für das Aggressive, Brutale, für die dunkle Seite der Menschheit. Das Ideale kommt langsam, piano, als Gesang. Ganz wenige meiner Werke enden im Fortissimo. Meine Musik ist der Choral. Ich komponiere am liebsten stille Musik.“ Stille Musik ist auf den ersten Blick natürlich ein Wiederspruch in sich, ganz ähnlich dem Begriff „tönende Stille“. Entgegen aller Vernunft gibt es ihn aber. Die Dynamik, d.h. die Stärke eines Tons vom „piano“ zum „forte, bzw. in der Steigerung vom „pianissimo“ zum „fortissimo“, ist eine der intensivsten Möglichkeiten zur Gestaltung eines Musikstückes durch den Solisten und/oder Dirigenten. Ein wunderbares Beispiel dafür und für die musikalische Darstellung der Stille findet sich gleich zu Beginn von Anton Weberns (1883 – 1945) farbenfrohem, symphonischen Gedicht „Im Sommerwind“: die Musik steigt pianissimo aus dem stillen Nichts, wie die Morgensonne aus der Dämmerung.

Weißt du, sinnende Seele,
Was selig macht?
Unendliche Ruhe!

So heißt es in dem Poem von Bruno Wille (1860 – 1928) „Im Sommerwinde“, welches die Vorlage für Weberns Musik war. Mir gefällt an diesen Zeilen besonders der Begriff der „sinnenden Seele“ als  ….  bitte lesen Sie hier weiter: Betrachtungen zum Thema „Musik, Stille und Todesweh“

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Historische Wurzeln des Islamismus auch in Spanien?

Die Kalifenstadt Madinat az-Zahra bei Cordoba war auch der Wohnsitz von Almansor (Foto-Quelle: Cordobapedia)

Der Traum von der „Convivencia“, dem friedlichen Zusammenleben verschiedener Religionsgemeinschaften war im maurischen al Andalus, wenigstens zeitweise, annähernd verwirklicht.  Das Kalifat von Cordoba erreichte unter der Herrschaft der Umayyaden einen spektakulären kulturellen Höhepunkt , existierte aber nur knapp über hundert Jahre und war 1031 beendet. Einer seiner Totengräber war der ehrgeizige Kämmerer des minderjährigen Thronfolgers al-Hakam II. namens Abu Amir Muhammad ibn Abdallah ibn Abi Amir al-Mansur, im christlichen Spanien Almansor genannt. Nachdem er das Militär reformiert und mit meist streng Islamorthodoxen Berbern aus Nordafrika verstärkt hatte, begann er eine militärische Expansion sondergleichen. In mehr als 50 Feldzügen gegen den christlichen Norden des Landes wurden dessen Dörfer und Städte überfallen, geplündert und teilweise verwüstet. 981 wurde die Stadt Zamora zerstört und zum unbewohnten Grenzland zwischen al Andalus und den christlichen Königreichen erklärt. Erst unter Ferdinand I. wurde sie ein Jahrhundert später wieder aufgebaut und neu besiedelt.  ….  bitte lesen Sie hier weiter: Historische Wurzeln des Islamismus auch in Spanien?

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Spätes Gedenken: Jane Birkin

Ein erotischer Hit, der mein Leben umkrempelte

Ich hatte mir im Internet ein antiquarisches Taschenbuch bestellt und als es schließlich kam fand ich es in einem Umschlag vor, zusätzlich stoßsicher eingewickelt in die Seiten einer alten Tageszeitung . Gerade wollte ich den Verpackungsmüll in den Papierkorb verfrachten, da fiel mein Blick auf eine kleine Überschrift auf einer Zeitungsseite: „Jane Birkin gestorben“. Warum erfahre ich dies erst jetzt und nur rein zufällig, war diese Sängerin nicht eines der ganz großen Idole meiner Jugend? „Je t’aime, moi non plus“ war eine der intimen Hymnen in meiner sexuellen Befreiung. Die gestöhnte Lust der jungen Engländerin und die ermunternd gehauchten Worte Ihres Lebensgefährten Serge Gainsbourg waren für mich einer der Schlüssel in die sinnliche Welt des Sex. Es mag das Weihnachsfest 1970 gewesen sein als sich die gesamte Familie auf dem Landsitz meiner Großeltern versammelte, um die „stille und heilige Nacht“ gemeinsam zu begehen. Ich hatte die Platte von Jane Birkin mitgebracht  ….  bitte lesen Sie hier weiter: Spätes Gedenken: Jane Birkin

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