Vom 7. bis 9. Mai 2013 fand in Ciudad Real die 6. Feria nacional de vino, die Fenavin 2013, statt. Diese wird mittlerweile als die wichtigste Messe für Weinerzeuger und –händler aus Spanien angesehen. Der internationalen Bedeutung des spanischen Weins entsprechend waren auch sehr viel ausländische Besucher anwesend. Über 1.200 Bodegas haben dort ihre Weine präsentiert, etwas über die Hälfte kamen aus Neukastilien (Castilla-La Macha). Auch die neue DOP Granada, zu der auch unsere kleine Bodega Los Barrancos S.L. zählt, war mit einem eigenen Stand vertreten. Zusammen mit 5 anderen Kellereien haben wir dort unsere Weine einem sehr interessierten Publikum vorgestellt. Die Resonanz war unerwartet groß.
Ich hatte die Gelegenheit mich mit Javier Rodríguez, dem Präsident der „Denominación de Origen Protegida Vinos de Granada“ und Inhaber der Kellerei Pago de Almaraez, ausgiebig zu unterhalten. Wie er mir erklärte verfügt die ganze Provinz Granada über etwa 5.000 ha Rebfläche wobei nur 400 ha der D.O.P. Vinos de Granada zuzurechnen sind. In diese Fläche teilen sich 25 eingeschriebene Bodegas. Es handelt sich demnach um eine sehr kleine Weinbauregion. Aus seiner Sicht ist es die durchschnittliche Höhe der Rebgärten und die vielen unterschiedlichen Lagen mit ihren besonderen Mikroklimata, die für eine große Vielfalt der Weinstile in Granada sorgen. Es gibt auch autochthone Rebsorten wie die rote Romé in der Sierra de Almijara, die Vigiriega aus den Alpujarras, aus der vorwiegend Schaumwein produziert wird, und die Torrontés von den Rebgärten von La Pesa auf 1.500 Metern Höhe, die ihren Weg bis nach Argentinien gefunden hat. Wegen der geringen Größe der Betriebe glaubt Javier, dass der natürliche Markt der „D.O.P. Vinos de Granada“ Andalusien ist. Da außer der Bodega Los Barrancos nur sehr wenige Kellereien über internationale Beziehungen verfügen, kann das kurzfristige Ziel kommerzieller Aktivitäten für die DOP Granada-Weine kaum im Ausland liegen.
Altmeister José Peñin war auch am Stand und hat sich für die neuen Weine aus Granada interessiert. Er gab ein paar freundliche Kommentare ab, fragte wie wir in Andalusien zurecht kämen und verschwand wieder im Gedränge der durch die Gänge strömenden Besucher. Aus unserer Sicht hat sich der Aufwand nach Ciudad Real zu kommen gelohnt, denn ganz sicher sind wir durch unsere Teilnahme etwas näher ins Bewusstsein spanischer Konsumenten gerückt. Mehr über die Weine von Granada erfahren Sie hier.