Was ich in der Schule nicht erfuhr… Als ehemaliger Schüler des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums in Bad Godesberg hätte ich eigentlich wissen müssen, dass der Namensgeber dieser Bildungsstätte ein großer Weinfreund war. Aber erst kürzlich, ein halbes Jahrhundert später, stiess ich auf einen Text dieses großen deutschen Philosophen, Theologen und Mathematikers, der mir diesen Zusammenhang deutlich machte. Cusanus war der erste Humanist in unserem Lande und wen wundert´s, daß seine Liebe auch dem Wein galt, kam er doch, wie sein Name verrät, aus Kues (heute Bernkastel-Kues) an der Mosel. Cusanus machte eine glanzvolle Karriere innerhalb der katholischen Kirche, wo er eine bedeutende Rolle, insbesondere in den Auseinandersetzungen um die Kirchenreform, spielte. Er brachte es zum Fürstbischof im tiroler Brixen und wurde schliesslich Generalvikar im Vatikan. Also ein Mann mit geistigem Gewicht!
Gerade deshalb ist sein Interesse am Wein so bedeutungsvoll, weil es uns etwas vom Wesen dieses Getränkes vermitteln kann. Der Ausspruch auf den ich neulich aufmerksam wurde lautete in seiner deutschen Übersetzung (Original auf lateinisch): „Gott wird irgendwie wie Wein erkannt: durch Hören, durch Sehen und durch Schmecken“. Wir hören den Wein bei der Gärung: das leise, zarte Blubbern im Tank vermittelt Leben, auch später beim Einschenken hören wir das Plätschern des Weines wieder als sei es Musik. Das Sehen ist eine der wesentlichen Vorbereitungen auf den Genuß, das leuchtende Strohgelb-grün der Jugend oder das Gold-gelb des reiferen Weißweines, bzw. die verschiedenen Rottöne beim Halten des Rotweinglases gegen das Licht, erwecken Erwartungen am Gaumen, die sich dann beim Schmecken (hoffentlich!) erfüllen. Der Geschmack ist, neben dem Geruch, zweifelsfrei das grösste Vergnügen beim Weintrinken. Im Umkehrschluss bedeutet Cusanus´ Spruch ja, daß der Genießer des Weins sich dem Göttlichen nähert. Eine schöne Vision, die wir Weinfreunde sicher schon mehr als einmal erlebt haben!
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Etwas über uns … Im Blog "Spaniens Weinwelten" hat der Journalist und Weinkritiker Thomas Götz unter dem Titel „Los Barrancos – der Wein, der Vogel und die schönen Künste“ unser „Vogel-Projekt“ sachkundig beschrieben und kommentiert.
Und hier "Spanischer Biowein, Buchlesung und Kaminfeuer auf Langeoog“ finden Sie zusätzliche Informationen über unsere Aktivitäten.
Aus Liebe zu unseren gefiederten Freunden und dem Wein…
…haben der Leipziger Künstler Mathias Perlet, die japanische Pianistin Makiko Takeda-Herms und die Stimme von Ryo Takeda eine Huldigung an den Vogel und den Wein geschaffen. Auf einer CD hören Sie eine Einführung von Peter Hilgard, in der das von der Musik und der Poesie begleitete einzigartige Liebesverhältnis zwischen dem Menschen, einem Tier und einer Frucht beschrieben wird. Die Poesie von Rainer Maria Rilke, Günter Eich und Heinrich Heine greift dies auf und die von Vögeln inspirierte Klaviermusik von Ravel, Schumann, Wagner, Janácek, Granados und Liszt erweckt die kleinen Geschöpfe zum Leben. Abgerundet werden die Sinneseindrücke durch eine besondere Abfüllung („edición especial“) des Cerro de la Retama 2016 mit dem Etikett des Künstlers (Bodega Los Barrancos). Alle am Projekt Beteiligten haben sich bemüht, mittels der Poesie, der Malerei und der Musik eine Huldigung des Vogels und des Weines ím Sinne eines thematischen „Gesamtkunstwerks“ zu schaffen. Lassen Sie sich bei einem guten Schluck von dem kleinen Opus verzaubern und entdecken Sie Ihre Liebe zu den Vögeln, die, wie wir Menschen, ihre Freiheit genießen und trotzdem, bei Bedarf, fest auf zwei Beinen stehen, Musik lieben und Farbe in die Welt bringen!
Hier geht´s zum Wein Cerro de la Retama 2016 – Edición Especial und zu der CD Poesie, Malerei und Musik huldigen dem Vogel und dem Wein.
Wir meinen, Wein ist eine Kultur des moderaten Genusses
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