Die ProWein 2012 und die deutsche Importstatistik  Isabel del Olmo & Peter Hilgard auf der ProWein 2012
In den Düsseldorfer Messehallen herrschte zwischen dem 4. und 6. März mal wieder Hochbetrieb. Im Pavillion der spanischen Aussenhandelsorganisation ICEX drängten sich die Besucher und viele von ihnen schauten auch am Stand unserer Bodega Los Barrancos vorbei, wo meine Frau und ich sich bemühten ein wenig von dem Geist und der Emotion, die hinter der Kellerei und der Lagenbezeichnung „Contraviesa-Alpujarra“ steckt, zu vermitteln. In den seltenen Pausen haben wir uns bei den Kollegen anderer spanischer Kellereien umgesehen und deren Produkte verkostet und besprochen. Einiges davon werden die Kunden von La Vineria in den nächsten Monaten in unserem Sortiment finden und verkosten können. Mein persönliches Fazit der drei Messetage: trotz ökonomischer Krise ist die Dynamik der Weinkultur in Spanien so ungebrochen wie eh und je und der deutsche Markt profitiert davon in hohem Maße. Das reflektieren auch die nachfolgenden statistischen Daten.
Deutschland importierte im Jahre 2011 über 15 Millionen Hektoliter Wein und gab dafür 2,2 Milliarden Euro aus. Von der Menge her waren dies 4,1 % mehr als im vorangegangenen Jahr, vom Wert betrachtet sogar 7,8 % mehr! Der Löwenanteil davon waren Rotweine und nur knapp ein Drittel waren Weiss- und Roséweine. Importland Nummer 1 ist weiterhin Italien mit beinahe 800.000 Hektolitern im vergangenen Jahr, an zweiter Stelle folgt bereits Spanien mit knapp 350.000 Hektolitern und auf Platz 3 Frankreich abgeschlagen mit ca. 280.000 Hektolitern. (Weitere Länder in absteigender Reihenfolge: 4. Südafrika, 5. Chile, 6. USA, 7. Australien, 8. Österreich, 9. Griechenland und 10. Portugal). Deutlich anders sieht es aus wenn man den Importwert betrachtet, da steht nämlich Spanien nur an dritter Stelle nach Italien und Frankreich, und das bedeutet, dass aus Spanien deutlich billigerer Wein als aus Frankreich und Italien eingeführt wird. Verständlich, wenn man an die grossen Mengen Fassware denkt, die von der Iberischen Halbinsel u.a. in die deutsche Sekt- und Branntweinproduktion fliessen. Betrachtet man die Zuwachsraten so ist Spanien der eindeutige Gewinner. Um beinahe 20 % haben Volumen und Wert der Weinimporte aus Spanien im Jahr 2011 zugenommen (dagegen Italien = 0,1 % und Frankreich = 2,2 %). Insgesamt also auch eine recht positive Bilanz für deutsche Spanien-Importeure wie u.a. La Vineria.
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Etwas über uns … Im Blog "Spaniens Weinwelten" hat der Journalist und Weinkritiker Thomas Götz unter dem Titel „Los Barrancos – der Wein, der Vogel und die schönen Künste“ unser „Vogel-Projekt“ sachkundig beschrieben und kommentiert.
Und hier "Spanischer Biowein, Buchlesung und Kaminfeuer auf Langeoog“ finden Sie zusätzliche Informationen über unsere Aktivitäten.
Kreativität und Wein
In meinem „önosophischen Blog“ widme ich mich im weitesten Sinne kulturellen Themen und dies, obwohl der aus dem Griechischen abgeleitete Begriff „Önosophie“ eigentlich nur die „Weisheit vom Wein“ bedeutet. Wie der Wein selbst können auch die Gedanken eines Weingeniessers gelegentlich in ein breiteres zivilisatorisches Umfeld geraten und Bereiche wie die Musik, die Philosophie, die bildende Kunst, die Literatur und auch die Gesellschaftspolitik umfassen. Dieses Spektrum versuchen die unterschiedlichen Thematiken meiner Beiträge auszudrücken, wobei mir der Wein gelegentlich schöpferisch zu Hilfe kommt.
Wein trinken und genießen ist etwas Emotionales, und im Wein kann der Künstler Inspiration finden. Keiner hat dies schöner und treffender ausgedrückt als Shakespeare in seinem "König Heinrich der Vierte" (2. Teil, 4. Aufzug, 3. Szene) , wo er den lebensfrohen Falstaff in der Übersetzung der beiden Schlegels ausrufen lässt:
(Der Wein) „steigt Euch in das Gehirn, zerteilt da alle albernen und rohen Dünste, die es umgeben, macht es sinnig, schnell und erfinderisch, voll von behenden, feurigen und ergötzlichen Bildern; wenn diese dann der Stimme, der Zunge, überliefert werden, was ihre Geburt ist, so wird vortrefflicher Witz daraus".
Vortrefflicher Witz können natürlich auch die schönen Farben und Formen des Malers oder Bildhauers bzw. die spannenden Klänge des Musikers sein. „Vortrefflichen Witz“ hat auch Antonio Machado, Spaniens bedeutendster Lyriker des 20. Jahrhunderts mit einem wunderschönen, schnörkellosen Gedicht zustande gebracht (meine holprige Übersetzung bitte ich zu entschuldigen):
Un vino risueño me dijo el camino
Yo escucho los áureos consejos del vino
Que el vino es a veces escala de ensueño.
Abril y la noche y el vino risueño
Cantaron en coro su salmo de amor
Ein lächelnder Wein wies mir den Weg
Ich vernahm seine goldenen Ratschläge
Denn der Wein ist manchmal eine Stufe zu den Träumen.
Der April, die Nacht und der lächelnde Wein
Sangen gemeinsam ihren Psalm der Liebe
Ich hoffe, dass Sie Freude an meinem Blog und an unserer kleinen und exklusiven Auswahl spanischer Weine haben.
Peter Hilgard
Wir meinen, Wein ist eine Kultur des moderaten Genusses
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