Ein mitreissendes Bild: die farbige Seele des Weins  Reimund Boderke: Geist aus der Erde Er ist ein begnadeter Maler und begeisterter Weinfreund: Reimund Boderke. Kein Wunder, dass er Bilder zu seinem Lebenszweck gemacht hat. Zusammen mit seiner Frau Marlies führt er die Galerie „Zehntscheune“ in Bad Homburg, in der er begabten Gegenwartskünstlern in wechselnden Ausstellungen ein Forum bietet. Ich habe ihn über den Wein kennengelernt und war sofort von seiner Kunst begeistert. Er hat ein tiefes Gespür für das Mysterium Natur und es ist als atmeten seine Bilder. „Der Geist aus der Erde“ ist ein gutes Beispiel dafür. Das satte Blau der Trauben, aus denen der Wein gekeltert wird, ist das Konzentrat der verschiedenen Blautöne im Boden und bringt die Aromen des Terroirs in den Wein. Dazu vermittelt das frische Grün der Rebblätter Eleganz und Finesse. In diesem Bild erkennt der Betrachter tatsächlich die Seele des Weins. Auf die Frage wie er zu dem Motiv gekommen sei, schrieb mir R. Boderke folgendes:
„Bei einem Besuch in Bordeaux Anfang Juni 2011 herrschten anhaltend Hochsommertemperaturen. Die Winzer klagten mir ihr Leid, dass seit März kein Regen gefallen war. Diese Tatsache hat mich als Künstler besonders inspiriert. Es waren zwar teilweise schon Blütenrispen vertrocknet, aber das Blattwerk stand in zartesten Farben. Die knorrigen Stöcke und die Beschreibungen der Winzer haben mir gezeigt, dass die Feuchtigkeit durch teilweise 30 Meter lange Wurzeln aus den Wasserspeichern tief unter der trockenen Erdoberfläche heraufbefördert werden. Diese Tatsache hat mich inspiriert, die Kraft und den Mythos dieser Pflanzen einzufangen.
Das Bild mit dem Titel „Geist aus der Erde“ ist 100 x 80 cm groß, gemalt 2011 mit Sand, Erde und Ölfarben auf Leinwand, gerahmt mit Schattenfugenrahmen. Die Technik der Malerei mit Sand und Erde habe ich seit 20 Jahren, seit ich große Leinwände in der Kalahari-Wüste damit bemalt habe, kultiviert. Diese Technik mit Naturmaterialien ist eine besondere Spezialität, die ich bis heute mit zusätzlichen Öl-Übermalungen noch einsetze. Die Kraft dieses Werkes teilt sich über die sichtbare Trockenheit des Erduntergrundes mit, gepaart mit der luziden Ölmalerei des Blattwerkes.“
Die Kontaktdates des Künstlers sind: ROB Reimund O. Boderke, Bad Homburg, 06172-489444
Weitere Werke sind im Internet zu sehen unter http://rob.boderke-zehntscheune.de
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Etwas über uns … Im Blog "Spaniens Weinwelten" hat der Journalist und Weinkritiker Thomas Götz unter dem Titel „Los Barrancos – der Wein, der Vogel und die schönen Künste“ unser „Vogel-Projekt“ sachkundig beschrieben und kommentiert.
Und hier "Spanischer Biowein, Buchlesung und Kaminfeuer auf Langeoog“ finden Sie zusätzliche Informationen über unsere Aktivitäten.
Kreativität und Wein
In meinem „önosophischen Blog“ widme ich mich im weitesten Sinne kulturellen Themen und dies, obwohl der aus dem Griechischen abgeleitete Begriff „Önosophie“ eigentlich nur die „Weisheit vom Wein“ bedeutet. Wie der Wein selbst können auch die Gedanken eines Weingeniessers gelegentlich in ein breiteres zivilisatorisches Umfeld geraten und Bereiche wie die Musik, die Philosophie, die bildende Kunst, die Literatur und auch die Gesellschaftspolitik umfassen. Dieses Spektrum versuchen die unterschiedlichen Thematiken meiner Beiträge auszudrücken, wobei mir der Wein gelegentlich schöpferisch zu Hilfe kommt.
Wein trinken und genießen ist etwas Emotionales, und im Wein kann der Künstler Inspiration finden. Keiner hat dies schöner und treffender ausgedrückt als Shakespeare in seinem "König Heinrich der Vierte" (2. Teil, 4. Aufzug, 3. Szene) , wo er den lebensfrohen Falstaff in der Übersetzung der beiden Schlegels ausrufen lässt:
(Der Wein) „steigt Euch in das Gehirn, zerteilt da alle albernen und rohen Dünste, die es umgeben, macht es sinnig, schnell und erfinderisch, voll von behenden, feurigen und ergötzlichen Bildern; wenn diese dann der Stimme, der Zunge, überliefert werden, was ihre Geburt ist, so wird vortrefflicher Witz daraus".
Vortrefflicher Witz können natürlich auch die schönen Farben und Formen des Malers oder Bildhauers bzw. die spannenden Klänge des Musikers sein. „Vortrefflichen Witz“ hat auch Antonio Machado, Spaniens bedeutendster Lyriker des 20. Jahrhunderts mit einem wunderschönen, schnörkellosen Gedicht zustande gebracht (meine holprige Übersetzung bitte ich zu entschuldigen):
Un vino risueño me dijo el camino
Yo escucho los áureos consejos del vino
Que el vino es a veces escala de ensueño.
Abril y la noche y el vino risueño
Cantaron en coro su salmo de amor
Ein lächelnder Wein wies mir den Weg
Ich vernahm seine goldenen Ratschläge
Denn der Wein ist manchmal eine Stufe zu den Träumen.
Der April, die Nacht und der lächelnde Wein
Sangen gemeinsam ihren Psalm der Liebe
Ich hoffe, dass Sie Freude an meinem Blog und an unserer kleinen und exklusiven Auswahl spanischer Weine haben.
Peter Hilgard
Wir meinen, Wein ist eine Kultur des moderaten Genusses
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