>Ein Bekenntnis zum Wein!<

Reift hier ein Gift? (Foto: Pixabay)

„Gerade in unserer Gegenwart, in der wir auf Effizienz und Funktionalität getrimmt sind, in der Schnelligkeit und Flexibilität herrschen, in der alles nicht nur einen, sondern gleich mehrere Zwecke verfolgt, gerade in dieser Zeit wohnt dem Hedonismus etwas grundsätzlich Aufständisches inne. Eine Weigerung. Ein störendes Sandkorn im kapitalistischen Getriebe. Sich seiner Freude hinzugeben – als Selbstzweck – ist ein revolutionärer Akt in einer Welt, in der niemand Zeit und jeder Stress hat.“, schrieb die Journalistin Alev Doğan am 20.04. 2025 im „The Pioneer“. In einer Zeit, in der uns woke Gesundheitsapostel, deren einzige Legitimation darin besteht, Beamte in der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu sein, belehren müssen, dass jedes Glas Wein eines zu viel sei, erscheinen mir Stimmen, wie die von Alev Doğan, wie verzweifelte Rufe in der Wüste. Finden sie überhaupt noch Gehör? Werden Weinfreunde jetzt Opfer einer „Cancel Culture“ und langsam von der Gesellschaft isoliert? Müssen wir tatsächlich unsere Freude an Aromen und Geschmackserlebnissen als „revolutionären Akt“ begreifen? Vielleicht liegt hier tatsächlich die Antwort auf die Thesen der provokativen Abstinenzler in den Gesundheitsbehörden und deren fragwürdigen Finanziers wie z. B. die mächtige NGO namens Guttempler. Dabei geht es nicht nur um hehre Wissenschaft, sondern auch um ein hohes Maß an Ideologie. Seit vielen Jahren existiert die supranationale Organisation „Wine in Moderation“, die sich in den Medien für einen gemäßigten Umgang mit Wein und Alkohol einsetzt. Maßhalten ist bei allen Genüssen das Gebot. „Nichts verhindert den rechten Genuss so wie der Überfluss“ schrieb der hochgeschätzte französische Philosoph und Schriftsteller Michel de Montaigne (1533 – 1592) schon vor bald 500 Jahren in seinen „Essais“. Diese Erkenntnis gilt auch heute noch völlig ohne irgendwelche Abstriche und wird von allen wahren Hedonisten dieser Welt strikt befolgt. Im Übrigen sollten auch die militanten Abstinenzler wissen, dass bei keiner anderen Rauschdroge das Wirkungsspektrum so gut erforscht ist wie beim Alkohol. Man weiß seit Langem bestens Bescheid über die schädlichen Effekte und die Suchtgefahr beim Alkoholkonsum. Jeder sollte trotzdem die Freiheit haben, das Risiko des Genusses gegen die Freude seines Erlebens für sich persönlich einzuschätzen und abzuwägen. Das gilt für den Wein genau wie für die Erfüllung aller anderen sinnlichen Vergnügungen. Wenn darin etwas „Aufständisches“ liegt, so lasst uns endlich aufstehen und den Ignoranten dieser Welt selbstbewusst unser Wissen kundtun!

 

Empfehlen Sie uns weiter - würde uns freuen!