Der Kombi-Genuss: Wasser und Wein  Passt zusammen: Aroma-Verstärkung durch VICHY CATALÀN
Die alten Griechen benutzten aufwendig verzierte Trinkschalen aus Ton mit erheblichen Durchmessern als Behältnisse für den Weinkonsum. Eine solche Schale maß zwischen 25 und 27 cm im Durchmesser und hatte eine Fassungsvermögen von rund zwei Litern. Man muss wissen, dass der Wein in der Antike praktisch immer mit Wasser verdünnt wurde, wobei ein Verhälnis von 1/3 Wein zu 2/3 Wasser vom großen Dichter Anakreon (siehe diesen Blog: „Der Wein in der Dichtung“) empfohlen wurde. Heute ist das Thema Wasser im Wein eigentlich tabu. Wein mit Wasser zu verdünnen gilt als unschicklich und geschmacklos. Dies in der Kellerei zu tun – z.B. um einen hohen Alkoholgehalt zu verdünnen – ist sogar gesetzlich verboten. Ganz anders allerdings, und viel genußvoller ist das Thema „Wasser und Wein“ zu sehen. Unendlich viele Publikationen von Gastrosophie-Gurus haben sich in den letzten Jahren mit diesem Aspekt beschäftigt. Welches Wasser passt zu welchem Wein? Mit oder mit reduzierter oder ganz ohne Kohlensäure? Mineralisch oder leicht? Hier meine persönliche Zusammenfassung der gegenwärtigen Ansichten: Kohlensäure im Wasser erfrischt, belebt und neutralisiert die Geschmacksnerven, ideal als Begleitung für Weißweine, die ja die gleiche Wirkung haben. Die Kohlensäureintensität des Wassers sollte vom jeweiligen Geschmack des Geniessers bestimmt werden. Mineralische Wässer können die Aromen im Wein stärker hervortreten lassen. Wässer mit wenig oder überhaupt keiner Kohlensäure eignen sich besser zu Weißweinen mit deutlichen Barriquenoten, denn die Kohlensäure kann die Gerbsäure im Wein sehr verstärken und geschmackliche Ecken und Kanten hervorheben. Das gilt natürlich auch für die meisten Rotweine. Bei Weinproben liebe ich allerdings immer kohlensäurehaltiges Wasser, denn es „reinigt“, indem es schneller die Geschmackspapillen am Gaumen und auf der Zunge in einen niedrigeren Erregungszustand versetzt.
Zum Schluss noch ein Wort über mein absolutes Lieblingswasser, das spanische „VICHY CATÀLAN“ aus Caldes de Malavella in den Bergen des Ampurdán. Leider hat es nicht die internationale Verbreitung wie bestimmte italienische Wässer, aber auf der Iberischen Halbinsel ist es fast überall verfügbar. Aufgrund seiner sehr ausgepägten Mineralität ist es der Burgunder unter den Wässern: samtig und geschmackvoll; es betont die Aromatik eines Weines auf beinahe magische Art und Weise. Allerdings empfiehlt es sich u.U. die Kohlensäure mit einem Löffel im Glas etwas herauszuschlagen (die Original-Quellenkohlensäure wird übrigens nach der Abfüllung wieder zugesetzt).
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Etwas über uns … Im Blog "Spaniens Weinwelten" hat der Journalist und Weinkritiker Thomas Götz unter dem Titel „Los Barrancos – der Wein, der Vogel und die schönen Künste“ unser „Vogel-Projekt“ sachkundig beschrieben und kommentiert.
Und hier "Spanischer Biowein, Buchlesung und Kaminfeuer auf Langeoog“ finden Sie zusätzliche Informationen über unsere Aktivitäten.
Kreativität und Wein
In meinem „önosophischen Blog“ widme ich mich im weitesten Sinne kulturellen Themen und dies, obwohl der aus dem Griechischen abgeleitete Begriff „Önosophie“ eigentlich nur die „Weisheit vom Wein“ bedeutet. Wie der Wein selbst können auch die Gedanken eines Weingeniessers gelegentlich in ein breiteres zivilisatorisches Umfeld geraten und Bereiche wie die Musik, die Philosophie, die bildende Kunst, die Literatur und auch die Gesellschaftspolitik umfassen. Dieses Spektrum versuchen die unterschiedlichen Thematiken meiner Beiträge auszudrücken, wobei mir der Wein gelegentlich schöpferisch zu Hilfe kommt.
Wein trinken und genießen ist etwas Emotionales, und im Wein kann der Künstler Inspiration finden. Keiner hat dies schöner und treffender ausgedrückt als Shakespeare in seinem "König Heinrich der Vierte" (2. Teil, 4. Aufzug, 3. Szene) , wo er den lebensfrohen Falstaff in der Übersetzung der beiden Schlegels ausrufen lässt:
(Der Wein) „steigt Euch in das Gehirn, zerteilt da alle albernen und rohen Dünste, die es umgeben, macht es sinnig, schnell und erfinderisch, voll von behenden, feurigen und ergötzlichen Bildern; wenn diese dann der Stimme, der Zunge, überliefert werden, was ihre Geburt ist, so wird vortrefflicher Witz daraus".
Vortrefflicher Witz können natürlich auch die schönen Farben und Formen des Malers oder Bildhauers bzw. die spannenden Klänge des Musikers sein. „Vortrefflichen Witz“ hat auch Antonio Machado, Spaniens bedeutendster Lyriker des 20. Jahrhunderts mit einem wunderschönen, schnörkellosen Gedicht zustande gebracht (meine holprige Übersetzung bitte ich zu entschuldigen):
Un vino risueño me dijo el camino
Yo escucho los áureos consejos del vino
Que el vino es a veces escala de ensueño.
Abril y la noche y el vino risueño
Cantaron en coro su salmo de amor
Ein lächelnder Wein wies mir den Weg
Ich vernahm seine goldenen Ratschläge
Denn der Wein ist manchmal eine Stufe zu den Träumen.
Der April, die Nacht und der lächelnde Wein
Sangen gemeinsam ihren Psalm der Liebe
Ich hoffe, dass Sie Freude an meinem Blog und an unserer kleinen und exklusiven Auswahl spanischer Weine haben.
Peter Hilgard
Wir meinen, Wein ist eine Kultur des moderaten Genusses
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