Ein Drahtgeflecht zum Schutz vor Betrügereien.  ein feiner Rioja-Wein im "alambrado"
Vor ein paar Tagen habe ich in meinem Weinkeller eine Flasche eines fast vierzig Jahre alten Rioja-Weins entdeckt um die noch ein „alambrado“ geknüpft war. Erst da ist mir aufgefallen, daß diese schöne, alte Sitte des Drahtgeflechts um die Flaschen fast ausgestorben ist. Das alambrado (span. für „Drahtzaun“) stammte aus jener Zeit des ersten großen Rioja-Booms am Ende des 19. Jahrhunderts und hatte die Aufgabe ein betrügerisches Öffnen der Flasche mit Austausch des Inhaltes so weit wie möglich zu verhindern. Ursprünglich war der „alambrado“ ein Zeichen der Noblesse des Weines, denn er war der sichtbare Beweis dafür, daß es sich lohnte ihn zu schützen weil er eben teuer und begehrt war. Der „alambrado“ wurde von Hand geflochten und mit großer Geschicklichkeit um die Flasche gelegt und dabei so befestigt, daß ein Öffnen praktisch unmöglich wurde ohne erkannt zu werden.
Dann kam die Zeit in der das, meist maschinell gefertigte, Drahtgeflecht (das gelegentlich sogar aus einem vergoldeten oder versilberten Plastikfaden bestand) nur noch dekorativen Zwecken diente und als „Werbegag“ gerade für billige und zweitklassige Weine aus meist unbekannteren Weinregionen benutzt wurde. Bis vor kurzem gab es allerdings noch traditionsbewusste Bodegas in der Rioja, die ihre kostbaren „Reservas“ und „Gran Reservas“ in einem Drahtgeflecht verpackten um damit ihre Verbundenheit mit der Geschichte der eigenen Weinkultur zum Ausdruck zu bringen. Im Laufe der Jahre können diese dünnen Drahtkonstruktionen allerdings rosten oder anderweitig brüchig werden und um manch ältere Flasche rankt sich deshalb nur noch der kümmerliche Rest eines wirklichen Geflechts.
Natürlich habe ich der Versuchung nicht widerstehen können und habe die Flasche mit dem alumbrado, es war übrigens eine Reserva 1973 von Marqués de Riscal (eine gibt´s noch!), noch am gleichen Abend geköpft. Mal wieder entströmte dem Glas jener wundervoll zarte Lederduft, der mich an alten Riojas so begeistert. Am Gaumen war das ziegelfarbene Tröpfchen quicklebendig und hatte sogar noch einen imposanten Tanninfonds. Nicht umsonst waren schon damals die Weine des Marqués de Riscal sehr geschätzt und begehrt und man versteht gut warum sie in ein Drahtgeflecht gewickelt wurden.
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