Sind ausreichend Vitamine im Wein?

Vitamine sind chemische Verbindungen, die für viele lebenswichtige Vorgänge im menschlichen Körper benötigt werden. Da der Körper diese nicht selbst herstellen kann müssen sie mit der Nahrung aufgenommen werden. Jedes einzelne, mit einem Buchstaben bezeichnete Vitamin erfüllt eine ganz bestimmte Aufgabe und sein Mangel kann zu spezifischen Erkrankungen führen. Früchte aller Art sind eine bedeutende Quelle von Vitaminen, vor allem der sog. „Wasserlöslichen (hydrophilen)“, dem Vitamin C und Teilen der ganzen B-Gruppe. Aber auch „fettlösliche (lipophile)“ können in kleinen Mengen vorkommen (z.B. die Vitamine A, D und H). Gelegentlich hört man, dass Vitamine im Wein so gut wie nicht vorkommen. Dies ist falsch! Wie bei allen Inhaltsstoffen des Weins ist ihre Menge abhängig von der jeweiligen Rebsorte, den unterschiedlichen Klimafaktoren, dem Reifegrad der Trauben, der Bodenbeschaffenheit, der Düngung und letztlich auch der Art und Weise der Weinbereitung. Dabei spielt die Gärung eine ganz wichtige Rolle, denn die Hefen sind eine übersprudelnde Quelle insbesondere von B- Vitaminen. Am meisten Vitamine geben sie während des Stadiums der aktiven Gärung ab, deshalb ist „Federweißer“ besonders reich an B Vitaminen und gesundheitlich wertvoll. Aber Vorsicht: Hefe und entsprechend auch der Wein enthalten zwar Vitamin B1 und B 2 aber kein B12, das für die Blutbildung essentielle Vitamin! (dies ist nur in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft enthalten).

Ein Liter fertiger Weißwein kann zwischen 10 und 50 mg Vitamin C enthalten. Die gleiche Menge Wein wird etwa 20 % des Tagesbedarfs an einigen B-Vitaminen enthalten. Aus diesen beiden Zahlen erkennt man schon, dass das „Nahrungsmittel Wein“ wegen der erforderlichen Mengen nicht geeignet ist den Bedarf an Vitaminen alleine zu decken, aber als Unterstützung gesunder Ernährung durchaus sinnvoll sein kann. Dies gilt aus ernährungsphysiologischer Sicht sowohl für den Rotwein als auch für den Weißwein. Unabhängig davon gibt es besondere „pharmakologische“ Effekte der Polyphenole im Rotwein auf das Herz-Kreislauf-System des Menschen, das sog. „french paradox“ (siehe Blog Trends in der Weinwelt), über die ich in einem zukünftigen Beitrag berichten werde.

 

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