Großes Sommervergnügen: der Rotwein „Las Luces“

Las Moradas de San Martín "Las Luces 2007"

Las Moradas de San Martín „Las Luces 2007“

Heißt es nicht immer gebetsmühlenartig der Sommer sei keine Jahreszeit für große Rotweine? Kürzlich saß ich im hochsommerlichen Andalusien auf der Terasse und hatte vermutlich eines meiner grössten Rotweinerlebnisse diesen Sommer. Der Wein war auf etwa 16°C heruntergekühlt bei einer fast doppelt so hohen Lufttemperatur, vom Meer her wehte allerdings eine leichte Brise und sorgte für ein wenig Erfrischung. Der 2007er “Las Luces” der Bodega La Moradas de San Martín aus der D.O. Madrid war der Tropfen meiner Begierde. Ein reinsortiger Garnacha von bis zu 100 Jahre alten Rebstöcken und 21 Monate in französischen Barriques gereift. Ich hatte eine von insgesamt nur 6.500 abgefüllten Flaschen. Trotz der relativ niedrigen Trinktemperatur hatte ich überhaupt keine Mühe den komplexen Duft zu erfassen, in dem sich Brombeeren, Pflaumen, Lakritz und Schokolade mit wundervollen balsamischen Pfefferminz- und Thymiannoten vermählten. Auch eine sehr deutliche Mineralität war am Gaumen zu spüren. Die ganze Struktur des intensiven Weins schien mir beinahe perfekt und es war nachvollziehbar, dass eine Jury im französischen Bourg dem “Las Luces 2007” beim “Challenge International du Vin” vor kurzem eine Goldmedaille verliehen hat. Mich begeistert immer wieder das enorme Potential der sehr alten Garnacha-Stöcke in Spanien. Einst war sie die geschmähte Rebsorte, die man glaubte aufgrund ihrer Farbstoffarmut nur für Roséweine nutzen zu können. Mit der Enteckung, dass Ertragsbegrenzung (und hohes Rebalter ist eine natürliche Art der Ertragsbegrenzung) zu kräftigen, intensiv dunklen und extraktreichen Weinen führt, ist ein neuer Stern am Rebsortenhimmel aufgegangen und Regionen, wie Carinena, Calatayud und Navarra profitieren davon.

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