Ein spannendes Thema: der Wein im Film

Der Film: ein Forum für den Wein
Der Film: ein Forum für den Wein

Über die vielfältigen Interaktionen von Wein und Kunst, sei es in der Literatur, in der Malerei oder in der Musik habe ich an dieser Stelle immer wieder versucht zu sprechen. Dabei ist leider eine Kunstform immer zu kurz gekommen: der Film. Selbst die grössten Kulturpessimisten zweifeln heute nicht mehr an, dass der Film einen wichtigen Beitrag zum künstlerischen Ausdruck unserer Gegenwart geliefert hat und weiterhin liefert. Filme werden in den Feuilletons grosser Zeitungen wie andere Kulturereignisse besprochen und analysiert. Wen wundert es da, dass sich auch der Film des Themas Wein angenommen hat. Einige schöne Beispiele fallen mir  sofort ein: die poetische Liebeserklärung an den kalifornischen Wein von Alexander Payne in seinem Film „Sideways“. Kalifornischer Chardonnay spielt eine Hauptrolle in dem liebenswerten Streifen „Bottle Shock“ von Randall Miller. Hauptdarsteller ist der Wein auch im dokumentarfilmischen Werk von Jonathan Nossiter namens „Mondovino – Die Welt des Weines“ und schliesslich ist Ridley Scotts charmante Geschichte „Ein gutes Jahr“, eine spielerische Anerkennung der Weine der Provence, zu erwähnen. In Altmeister François Truffauts Beziehungsdrama „Jules und Jim“ wird von Jeanne Moreau die Kultur des deutschen Bieres mit der des französischen Weines verglichen und als Beweis für die Liebe der Franzosen zu ihrem Nationalgetränk  zählt sie fehlerfrei alle Grand Cru-Lagen in Burgund und Bordeaux auf und kann damit sichtlich imponieren. „Babettes Fest“, der mit einem Oscar preisgekrönte dänische Film von Gabriel Axel nach Tania Blixens gleichnamigem Roman, huldigt in einem dänischen Dorf der Ess- und Trinkkultur Frankreichs. Clos Vougot ist der angebetete Fetisch, von dem selbst die einfachen Leute des Dorfs begeistert sind. Eine bezaubernde, sublime Feier des Weines und der Liebe!

Mein persönlicher Favortit unter den Filmen mit Bezug zum Wein ist und bleibt die großartige Komödie von Ingmar Bergmann „Das Lächeln einer Sommernacht“. Mit seinem untrüglichen Sinn für das Wesentliche lässt der große Filmemacher in einer Landhaus-Diner-Szene die Gastgeberin das Glas voll eines edlen Rotweines erheben – der Kenner hat sofort am Flaschenetikett gesehen, dass die Diener vorher einen „Haut Brion“ eingeschenkt hatten. Sie wendet sich an die Runde mit den Worten: „Meine lieben Freunde! Die Sage berichtet, dass dieser Wein aus Trauben gepresst ist, deren dunkelroter Saft wie Blutstropfen durch die Haut der Schalen schimmert. Und weiter heisst es, dass jedem Fass, das mit diesem Wein gefüllt wurde, ein Tropfen Milch aus der schwellenden Brust einer jungen Mutter beigefügt wurde  und ein Tropfen Samen von einem jungen Hengst. Man sagt, das gibt dem Wein eine heimliche, aufreizende Kraft. Jeder der von dem Wein trinkt, trinkt ihn auf eigene Gefahr und auf eigene Verantwortung.“ Die Gäste führen nacheinander das Glas voll Erwartung zum Munde, denken sich oder äussern laut einen Wunsch und das Lächeln dieser herrlichen, nordischen Sommernacht nimmt seinen Lauf.

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