Guter Rat aus den „Sudelbüchern“

Georg Christoph Lichtenberg

Georg Christoph Lichtenberg

Goethe, der Kronzeuge deutschen Geistes und deutscher Weinliebe, stellte in einem Brief vom 11. März 1828 an Eckermann fest: „Es liegen im Wein allerdings produktivmachende Kräfte sehr bedeutender Art; aber es kommt dabei alles auf Zustände und Stunde an, und was dem einen nützt, schadet dem anderen“. Ebenso deutlich hatte einige Jahre vorher Georg Christoph Lichtenberg in seinen „Sudelbüchern“ von den positiven und negativen Wirkungen des Weingenusses gesprochen. Dort lesen wir den begeisterten Ausruf: „Es sind wenig Dinge in der Welt, die eines Philosophen so würdig sind, als die Flasche, die cum spe divite durch die Gurgel eines Liebhabers oder eines Dichters fließt“ und etwas später im gleichen Absatz fährt er fort: „Gebraucht es, Menschen, als Philosophen und lernt erkennen was Wein ist.“ (Heft B 77). Der Göttinger Professor Lichtenberg (1742 – 1799) war Mathematiker und Physiker, in seinen Schmier- und Gedankenbüchern, den „Sudelbüchern“ hat er eine Sammlung Aphorismen hinterlassen, die berühmt wurden und entsprechend seiner Liebe zum Wein, finden sich viele, die sich mit diesem Thema befassen. „Der Mensch ersetzt oft durch Phantasie und Wein, was ihm an Naturkräften abgeht. Das muß notwendig ganz eigene Phantasie und Weingeschöpfe hervorbringen.“ schreibt er an anderer Stelle (Sudelbücher, Heft L, 33). Lichtenberg hat mehrfach beklagt, daß zwar viel über die Weinbereitung geschrieben wird und wurde, aber bis dato noch nichts über das Thema „ihn recht zu trinken“. Er war überzeugt, daß man mit den Wirkungen des Weins, dem Rausch, umzugehen lernen müsse, wenn man ein rechter Weinfreund sein wolle. Als Wissenschaftler wollte er daraus eine akademische Lehre machen und träumte davon selbst eines Tages der erste Professor für „Methyologie“ (vom griechischen „methýein“, „berauscht sein“) zu werden. Die Trink- und Rauschlehre Lichtenbergs wurde leider zu seinen Lebzeiten nicht fertig. Es wäre wohl eine würdige Aufgabe diese in seinem Sinne über 200 Jahre später zu vollenden.

Erkennen lernen was Wein ist, forderte Lichtenberg und darin liegt bereits das Postulat, dass Wein eben kein gewöhnliches Getränk ist. Das Geniessen von Wein sollte gewissen Standards unterworfen sein, die einerseits verhindern, dass gesundheitsschädigende Einflüsse überhand nehmen und die andererseits aber die Freude am Produkt sicherstellen. Das europäische Programm – WINE in MODERATION – versucht über alle Grenzen und Sprachen hinweg ein Bewusstsein zu wecken dafür, dass Missbrauch alkoholischer Getränke verhindert und Wein verantwortungsbewusst getrunken wird. Diese Grundsätze sollten auch in der Wein-Werbung angewandt werden. LA VINERIA samt Mitarbeitern unterstützen dieses Programm ohne Einschränkung.

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